F1-Rennveranstalter rebellieren gegen Besitzer Liberty Media
Es gibt Bedenken hinsichtlich der Rennverträge, der TV-Berichterstattung und der langfristigen Zukunft der F1

Silverstones Vertrag als Gastgeber des britischen Formel-1-Grand-Prix läuft nach dem Rennen 2019 aus
Dan Istitene/Getty Images
Formel-1-Besitzer Liberty Media sieht sich einer Rebellion der Rennveranstalter wegen der Zukunftspläne für den Motorsport gegenüber.
Der Tägliche Post berichtet heute, dass die Formel-1-Promoter-Vereinigung (Fopa) wütend auf die Abwicklung von Rennverträgen ist und Reuters fügt hinzu, dass die Besorgnis darüber wächst, wie der Sport von Liberty Media betrieben wird.
Fopa, das 16 der 21 F1-Rennen repräsentiert, wird sich heute in London mit F1-Chefs treffen. Die Gruppe strebt einen stärker kooperativen Ansatz mit Liberty Media in Bezug auf Grand-Prix-Verträge, frei empfangbare TV-Berichterstattung und potenzielle neue Rennen an.
Angebote bald zu Ende
Fünf der Rennstrecken, auf denen 2019 ein Grand Prix stattfinden wird – Silverstone, Monza, Barcelona, Hockenheim und Mexiko-Stadt – haben noch in diesem Jahr Verträge. Während kürzlich berichtet wurde, dass Vietnam 2020 in den Kalender aufgenommen werden soll und in Zukunft auch ein Miami GP hinzugefügt werden könnte.
In der Mail heißt es, dass die Rennveranstalter wütend auf die Abwicklung ihrer Verträge durch Liberty Media sind und bereit sind, aufzuhören.
Stuart Pringle, Chef von Silverstone und Vorsitzender von Fopa, sagte: Alle sind verärgert. Die Ideen von Liberty sind unzusammenhängend. Wir waren bisher alle nachgiebig und ruhig, aber wir haben große Sorgen um die zukünftige Gesundheit des Sports unter den Leuten, die ihn jetzt betreiben.
Neue Rennen
Das potenzielle neue Rennen in Miami bereitet auch den Rennveranstaltern Sorgen. Es wird behauptet, dass Miami ein kostenloser Grand Prix angeboten wird, während Silverstone 25 Millionen Pfund zahlt.
Pringle fügte hinzu: Miami bekommt anscheinend einen kostenlosen Deal. Das ist bei niemandem gut angekommen, nicht zuletzt bei den Jungs in Austin, Texas, die hart daran arbeiten, dass sich ihr Rennen auszahlt. Wenn das so weitergeht, fährt die Formel 1 – wenn überhaupt – auf zweitklassigen Strecken.
TV-Berichterstattung
Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema ist der Mangel an frei empfangbarer Fernsehberichterstattung über F1.
In Großbritannien wird in diesem Jahr nur der britische Grand Prix live im terrestrischen Fernsehen auf Kanal 4 übertragen. Sky Sports zeigt jedes Rennen per Abonnement.
In einer Drei-Punkte-Erklärung sagte Fopa: Es liegt nicht im langfristigen Interesse des Sports, dass Fans den freien Zugang zu Inhalten und Übertragungen verlieren.
Es herrscht Unklarheit über neue Initiativen in der Formel 1 und es fehlt an Engagement mit Projektträgern bei ihrer Umsetzung.
Neue Rennen sollten nicht zu Lasten bestehender Veranstaltungen eingeführt werden, obwohl der Verband durch die alternativen Geschäftsmodelle für potenzielle Veranstaltungsorte ermutigt wird.
Der F1-Saison 2019 startet am Sonntag, 17. März, mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne.