BMW, Daimler und Volkswagen werden wegen Behauptungen über Emissionskollusion untersucht
Die deutschen Autogiganten hielten angeblich geheime Treffen ab, um einen Technologiekrieg zur Begrenzung der Umweltverschmutzung zu verhindern

Sean Gallup/Getty Images
BMW, der Volkswagen-Konzern und der Mercedes-Benz-Mutterkonzern Daimler sollen wegen angeblicher Absprachen untersucht werden, um einen Entwicklungskrieg um emissionsbegrenzende Technologien zu vermeiden.
Die Europäische Kommission gab am Dienstag bekannt, dass sie darüber informiert wurde, dass die Autokonzerne zusammen mit den Marken Audi und Porsche von VW private Treffen abgehalten haben, um über saubere Technologien zur Begrenzung der Abgasemissionen von Autos zu diskutieren. Sky Nachrichten berichtet.
Die Untersuchung der Kommission soll klären, ob die Autohersteller zugestimmt haben, bei der Entwicklung und Einführung von Systemen, die die Fahrzeugemissionen begrenzen könnten, nicht miteinander zu konkurrieren, sagt der Sender.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte: Diese Technologien zielen darauf ab, Pkw weniger umweltschädlich zu machen. Sollte sich diese Absprache beweisen, könnte sie den Verbrauchern die Möglichkeit verwehrt haben, schadstoffärmere Autos zu kaufen, obwohl den Herstellern die Technologie zur Verfügung steht.
Die EU erlaubt konkurrierenden Unternehmen zwar, bei Projekten zusammenzuarbeiten, aber die Sorge der Europäischen Kommission besteht darin, dass die deutschen Automobilhersteller zusammengearbeitet haben, um die Entwicklung neuer Technologien zu verhindern. Die Sonne sagt.
Alle Autofirmen haben nach der Ankündigung der Kommission Erklärungen veröffentlicht.
BMW bekennt sich mit ganzem Herzen zu den Prinzipien der Marktwirtschaft und des fairen Wettbewerbs. Die Aussage wurde von Daimler bestätigt.
Auch der VW-Konzern kündigte an, mit der Kommission zusammenzuarbeiten, fügte jedoch hinzu, dass die Untersuchung ein rein verfahrenstechnischer Schritt sei, der von Volkswagen voll und ganz erwartet werde. Auto Express berichtet.
Sollten die Unternehmen für schuldig befunden werden, könnte dies erhebliche Konsequenzen haben.
Kartellklagen sind in Brüssel verpönt, sagt BBC Wirtschaftskorrespondent Theo Leggett. Bußgelder können Hunderte Millionen – wenn nicht sogar Milliarden – Euro betragen.
Seit dem Ausbruch des Skandals um Emissionsbetrug bei Volkswagen vor drei Jahren sei jeder Hinweis, dass die Hersteller die Bemühungen um sauberere Autos sabotiert haben könnten, sehr schlecht angekommen – vor allem in Deutschland, fügt Leggett hinzu.